Bericht @Claudia Blanke
Wir hatten bereits letzten Herbst eine gemeinsame Laufreise für den Berliner Halbmarathon geplant. So waren wir am Vortag angereist und haben uns alle in einem Hotelkomplex nahe des Startgeländes einquartiert.
Wir laufen uns warm und treffen uns alle dank den gut sichtbaren roten TVU-Punkten in der riesigen Masse des Startgeländes.
Punkt 10 Uhr wird die Elite vorgestellt. Kurz darauf folgt die bekannte Berlin-Marathon Startmusik. Es herrscht Gänsehautfeeling. „Noch eine Minute bis zum Start“ ertönt es. Die Stimmung ist am Siedepunkt. Wir wünschen uns noch einmal alles Gute und auf geht’s!
Anders als in den Jahren zuvor beginnt das Rennen zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule auf der Strasse des 17. Juni. Gleich wie beim Berlin-Marathon erfolgt der Zieleinlauf durchs Brandenburger Tor, wobei man dieses noch geniessen darf, da anschliessend noch 200m für den Endspurt folgen.
Wir laufen jeder für sich das eigene Tempo und schon bald sind alle roten Punkte in der Masse verstreut. Die Sonne hat für die Jahreszeit ungewohnte Kraft. Ich war ziemlich müde angereist und entscheide mich bereits nach dem ersten Kilometer, nicht mehr auf die Uhr zu schauen, um nicht von dieser enttäuscht zu werden. So geniesse ich die Stimmung und versuche trotzdem in einem „angenehm harten Tempo“ möglichst schnell zu sein. Bei Kilometer 13 dämmert es mir, dass dieser Lauf ja gar nicht mehr so lang ist, meine Beine noch gar nicht so schlimm sind und ein Blick auf die Uhr verrät, dass die Zeit doch auch nicht so übel werden könnte… So packt mich doch noch ganz unverhofft der Kampfesgeist und ich versuche, noch etwas schneller zu werden. Bei Kilometer 18 werden meine Beine dann doch noch etwas schwerer. Aber es ist ja nicht mehr weit und die Vorfreude auf den einmaligen Zieleinlauf durch das Brandenburger Tor verleiht beinahe Flügel. Die Stimmung dort hat es wirklich in sich. Die Stassen sind gesäumt von jubelnden Menschen und das Ziel ist in Reichweite! Noch einmal ein Schlussspurt und schon ist es geschafft.
Am Ziel angekommen treffen wir uns wieder. Jeder hat seine Geschichte zu erzählen. Die einen sind ausgelassen vor Freude, die anderen ziemlich frustriert. So ist es eben, wenn sich eine ehrgeizige Gruppe von Läufern im Ziel wieder trifft… Trotzdem sind alle eine Erfahrung reicher und wer weiss: vielleicht sind die jetzt unglücklichen, im nächsten Rennen die schnelleren…
Die ungewohnt hohen Temperaturen liessen zwar keine Bestzeiten zu, jedoch wurden viele respektable Zeiten erzielt.
Ich jedenfalls habe das Erlebnis Berliner Halbmarathon mit so vielen coolen TVU-lern riesig genossen und freue mich bereits auf ein nächstes Mal!