Bericht: Daniela Kyburz
Als ich im Frühling von Swiss Olympic für die 2. Europaspiele in Minsk selektioniert worden bin, habe ich mich riesig darüber gefreut, ein erstes Mal als aktive Leichtathletin für die Schweiz an der Startlinie stehen zu dürfen. Ehrlich gesagt, hatte ich aber bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel von diesem Anlass gehört und hatte auch keine Ahnung, was auf mich zukommen würde.
Der Anlass wird erst zum zweiten Mal durchgeführt und soll jeweils im Jahr vor den Olympischen Spiele als kleine Multisport Spiele innerhalb von Europa ausgetragen werden. An den diesjährigen Europaspielen haben sich rund 50 Nationen in 20 verschiedenen Sportarten gemessen.
Mit dem Kick-off Day bei Swiss Olympic und der offiziellen Einkleidung eine Woche vor Abflug, stieg dann die Vorfreude auf den Anlass immer mehr. Schon an diesem Tag konnten die Athleten aus den verschiedensten Sportarten erste Kontakte knüpfen und es war klar, dass diese Woche in Minsk ein unvergessliches Erlebnis werden würde. Von Swiss Athletics wurden wir an diesem Tag ebenfalls über das neue Wettkampfformat «Dynamic New Athletics (DNA)» informiert, welches als Teamwettkampf ausgetragen wird und sich durch die Austragungsform von der klassischen Leichtathletik unterscheidet.
Am 21. Juni war es nun so weit. Die Reise nach Minsk und die Eröffnungsfeier am gleichen Tag standen an. Immer noch unsicher, was uns erwartet, wurde das Abenteuer mit der Eröffnungsfeier so richtig lanciert. Erwartet habe ich nicht viel, und ganz sicher nicht das, was wir dann vorgefunden haben. Wir durften als Schweizer Delegation in einem vollen Stadion mit über 22’000 Zuschauern einlaufen, unser Land repräsentieren und zuschauen, wie das Olympische Feuer entzündet wurde. Das Staunen, das Lachen und die Gänsehaut wollten während der ganzen Stadionrunde nicht mehr verschwinden. Die Freude wurde noch grösser mit dem Wissen, dass ich zwei Tage später in diesem Stadion mit der 4x400m Mixed Staffel antreten durfte.
Der Wettkampftag war dann geprägt von Vorfreude, aber auch durch viel Nervosität, war es doch mein erster Start an einem Grossanlass. Ein WhatsApp von Petra Fontanive mit sehr wertvollen Tipps an Grossanlässen, hat mich dann etwas beruhigt und ich bin voller Motivation mit der Schweizer Delegation in das Abenteuer DNA gestartet. Ich erster Linie wollte ich mich von meiner besten sportlichen Seite präsentieren, aber auch das Wahnsinns-Stadion und diese Erfahrung möglichst fest geniessen. Das eine hat ein bisschen besser geklappt als das andere. Mit meinem Lauf war ich leider nicht sonderlich zufrieden, bin ich meinen 400m doch viel zu langsam angegangen. Dies fiel mir nicht leicht zu akzeptieren. Jedoch galt es, nach meiner Disziplin noch das ganze Team anzufeuern und somit konnte ich meinen Lauf mehr oder weniger schnell abhaken. Leider blieb das Leichtathletikteam der Schweiz nach dem zweiten Wettkampftag in der Round Robin hängen.
Die verbleibenden Tage habe ich dann zusammen mit Leichtathletikkolleginnen das Schweizer Beachsoccer-Team live im Stadion unterstütz, fleissig weiter trainiert und neue Freundschaften geknüpft. Zum Abschluss der Woche haben wir mit dem ganzen Leichtathletikteam das Finale der Leichtathleten angeschaut, welches erneut vor unglaublichen 22’000 Zuschauern und ausverkauftem Stadion stattgefunden hat. Als Sport- und Leichtathletikliebhaber sind es solche Momente, die für das ganze harten Trainings entschädigen und unglaublich viel Motivation mitgeben. Ich bin unglaublich dankbar, dass ich dies als Sportlerin erleben durfte und nehme viele schöne Erinnerungen und ganz viel Motivation mit nach Hause. An dieser Stelle möchte ich mich bei meinem Haupttrainer Alexander Hautle und meinem Hürdentrainer Christoph Widmer bedanken, dass sie stets das Beste aus mir raus holen und mich auf meinem sportlichen Weg immer unterstützen. Der gleiche Dank gilt dem LAC TVU Unterstrass, wirklich ein toller Verein!