Annina Fahr krönte ihre sensationelle Saison an den Schweizermeisterschaften mit der Silbermedaille über die 400m Hürden. Nachdem sie bereits mehrere Male die Limite für die abgesagten Europameisterschaften in Paris unterboten hat, zeigte sie erneut, dass sie in dieser Disziplin zur Schweizer Spitze gehört. Bereits im Vorlauf zeigte sie einen sauberen und kontrollierten Lauf in 58.52. Am Samstag im Finallauf lieferten sich Oksana Aeschbacher und Annina ein packendes Duell um den zweiten Rang. Ausgangs Kurve liefen die beiden noch gleichauf, Annina konnte jedoch ihre Stärke auf der Zielgeraden ausspielen und da auch der Rhythmus auf den letzten Hürden passte, konnte sie sich souverän den Vize-Schweizermeistertitel erlaufen. Annina selber sagt dazu: «Ich bin sehr glücklich über die Medaille und bin froh, dass ich im wichtigsten Rennen der Saison die Leistungen der Saison bestätigen konnte. Der Lauf war noch nicht überall rund und flüssig. Damit dies in den weiteren Rennen noch besser geht, müsste ich ein bisschen lockerer an den Lauf herangehen.»
Daniela Kyburz entschied sich vor den Schweizermeisterschaften, dass sie nicht wie ursprünglich gedacht über die 400m oder 400m Hürden an den Start gehen möchte, sondern über die kurzen Distanzen. Dieser Entscheid hat sich ausbezahlt und Daniela konnte nach einem etwas harzigen Vorlauf und Halbfinal im Finale nochmals steigern und sich mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 13.56 die Bronzemedaille umhängen lassen. Daniela selber ist mit der neuen Bestleistung sehr zufrieden: «Ich habe mich erst ein paar Wochen vor der SM auf die Kurzhürden konzentriert und ein paar Trainings gemacht. Das ich jetzt im Final gleich Bestleistung laufen kann, freut mich daher umso mehr.» Am Freitag absolvierte Daniela bereits den 100m Vorlauf und Halbfinal (11.93/11.95) und verpasste den Final nur knapp um 0.01 Sekunden.
Mehrere Finalplätze
Martin Fuchs hat sich in den Wochen vor den Schweizermeisterschaften in Topform gezeigt und wollte über 100m und 200m den Finaleinzug erreichen. Am Freitag zeigte er erneut in eindrücklicher Art und Weise, wie regelmässig er Topzeiten über die 100m abliefern kann in dieser Saison. Er erreichte mit zwei starken Läufen (10.75/10.76) souverän den Final. Im Final stoppte die Zeit bei 10.79 was zum 6. Rang reichte. Zum Vierten Rang fehlten nur 0.02 Sekunden, was unterstreicht wie stark und dicht die Sprintspitze in der Schweiz im Moment ist.
Über die 200m war Martin leider vom Pech verfolgt und er musste seinen Lauf nach 50m aufgrund einer Verhärtung abbrechen. Wir wünschen an dieser stelle gute und vor allem schnelle Besserung!
Der U20 Athlet Mattia Dora zeigte diese Saison über die 100m und auch die 200m ebenfalls starke Leistungen. Im 100m Vorlauf egalisierte er seine PB (10.77) und im Halbfinal konnte er sich in einem Tausendstel-Krimi mit 10.83 als achter für den Final qualifizieren. Im Final fehlte dann etwas die Kraft, aber mit erneut guten 10.89 erreichte er den 8. Rang.
Am zweiten Wettkampftag stieg Mattia mit dem 200m Vorlauf ein, in welchem er sehr nahe an seine PB heran lief und sich somit erneut den Finaleinzug sicherte. Bevor es jedoch wieder in den Startblock ging, stand der Weitsprung noch auf dem Programm. Die vielen Läufe machten sich nun doch langsam bemerkbar, weshalb er nicht mehr ganz an seine gewohnten Leistungen herankam. Zum Abschluss stand nun noch der 200m Final auf dem Programm. Trotz der schwindenden Energiereserven zeigte Mattia erneut einen soliden Lauf und erreichte ebenfalls den 8. Rang.
Lars Widmer trat am Freitag über die 400m Hürden zum Vorauf an. Mit einem soliden Lauf (53.70) durfte auch er sich über eine Finalqualifikation freuen. Am Samstag schwanden die Energiereserven nach 250m dann doch etwas und er konnte den Lauf nicht mehr wie gewohnt durchziehen. Es reichte zum Schlussrang 7 mit einer Zeit von 54.63.
Mit Tom Reuter und Pascal Waser standen auch zwei Speerwerfer im Einsatz. Beide erreichten nach den ersten 3 Würfen die Top 8 und konnten somit im Finaldurchgang nochmals 3 Würfe absolvieren. Tom Reuter konnte nach einem starken Einwerfen diese Würfe leider im Wettkampf nicht wiederholen. Seine 65.42 reichten in der Endabrechnung für den 4. Rang. Auch Pascal Waser kam nicht ganz an seine Saisonbestleistung heran und erreichte mit 61.14 den 7. Rang.
Ebenfalls konnten weitere Athletinnen und Athleten von den hervorragenden Bedingungen profitieren und am Saisonhöhepunkt ihre Bestleistung abrufen.
Ana Garcia unterbot über die 100m Hürden ein erstes Mal die 15-Sekunden-Marke und bescherte sich mit den 14.87 den perfekten Saisonabschluss. Auch David Markovic gelang in Basel mit 15.38 über die Kurzhürden eine super Zeit. Dies ist gleichbedeutend mit einer Schweizer-PB, lief er ein paar Wochen zuvor an den Österreichischen Meisterschaften gar noch etwas schneller. Patrick Pfändler zeigte über die 400m Hürden ebenfalls einen starken Lauf und konnte seine Bestleistung auf 57.60 senken.
Eva Gautschi trat in diesem Jahr an ihren zweiten Schweizermeisterschaften an. Sie ging erneut über die 400m an den Start. Sie erreichte das Ziel in 57.51, war aber mit ihrem Lauf nicht ganz zufrieden. Saana Laaksonlaita hatte sich die Qualifikation der Schweizermeisterschaften zum grossen Ziel gesetzt in dieser Saison. Die 12.41 sind gleichbedeutend mit ihrer zweitschnellsten gelaufenen Zeit, womit sie mit ihrem Auftritt zufrieden sein darf. Kira Widmer ging als U20 Athletin über die 400m Hürden an den Start. Sie erreichte eine Zeit von 68.69, womit sie sich nach den Nachwuchsmeisterschaften nochmals zu steigern vermochte. Mit Raphael Holdener ging auch ein zweiter TVU Athlet über die 110m Hürden an den Start. Der Zehnkämpfer überquerte die Ziellinie nach 15.42 und lief nahe an seine Saisonbestleistung heran.
Herzliche Gratulation allen Athletinnen und Athleten und ebenfalls den Trainerinnen und Trainer für die beiden super Wettkampftage. Auch einen grossen Dank an die Organisatoren, welche eine hochklassige Schweizermeisterschaft in der aktuell schwierigen Situation auf die Beine gestellt haben.